Die Negativserie an den großen grünen Tischen geht auch beim Grand Prix in Rüsselsheim nahtlos weiter: mit Roman und Mohammad erreichen lediglich zwei Essener das Viertelfinale, Graf Jan vom Eisenstein, der osmanische Blitz, Stephan B., Daniel S., und Earl Grey verlieren alle ihre Achtelfinals oder in der Zwischenrunde - oder aber sie scheiden schon in den Gruppenspielen aus. Die Halbfinals werden gar komplett ohne Beteiligung aus der Ruhrpott-Metropolregion-Metropole gespielt. Eine gute Bilanz für eine Hobbymannschaft aus der Bochumer Freizeitliga, für uns ein komplett gebrauchtes Wochenende. Sportchef Fischer kommentierte das Geschehene nachher vor den Kameras so: „Okay, hätte besser laufen können, aber hey, wir sollten die Kirche auch mal im Dorf lassen, wir können halt auch nicht immer alles gewinnen, und nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Ich persönlich bin zufrieden mit gestern, im ersten Spiel konnte ich endlich mal mein wahres Gesicht zeigen, wobei es mir eigentlich egal ist, ob ich der Mannschaft damit weiterhelfen konnte. Aber wir hatten alle eine Menge Spaß hier!“ Die mitgereisten Fans, die für solche Turniere extra Urlaub nehmen und viel Geld in die Reisekosten stecken müssen, skandierten daraufhin bis tief in die Nacht vor dem Mannschaftshotel im Frankfurter Bahnhofsviertel lautstark das bekannte „Scheißmillionäre!“ und „Wir sind Essener und ihr nicht!“

Der Finanzvorstand des Clubs musste gestern nach einem geleakten Bericht einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einräumen, dass der Überschuss aus der letzten Transferperiode mit 0 Euro deutlich geringer ausgefallen ist als erwartet, zumal der Abgang von Lukas Kleckers den Club ja eigentlich sanieren sollte.  Dazu kommen zweifelhafte Zahlungsmodalitäten Einzelner, die ihre Beiträge in Naturalien oder mit Leergut begleichen wollen, was die Bilanz nachhaltig weiter belastet. Ablösesummen, Erfolgsprämien und Spesenetats veröffentlicht der Club ja grundsätzlich nicht, aber auch hier vermuten Insider krumme Geschäfte des Sportdirektors Fischer. Die Bilanzpressekonferenz vor der Hauptversammlung könnte somit für einigen Zündstoff sorgen, zumal die Beteiligungen an e.on und am BER auch kritisch gesehen werden dürften.

Heute äußerte sich dann auch sogar erstmals die Große Vorsitzende zur aktuellen Situation: „Am Wochenende muss gewonnen werden. Ich will mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Ich will wieder Meister werden. Ich will aufsteigen. Ich will mehr Geld. Herr Fischer hat mein vollstes Vertrauen.“

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