Ja Mönsch, ein alter Mann is doch kein D-Zug, hat mein Vadda immer gesagt, da kann die Berichterstattung vom Wochenende schonmal was länger dauern. Wir hatten also Grand Prix bei uns, Masters Grand Prix. Senioren. Ab 40. Und was soll man sagen, so langsam nervtet: schon wieder gewinnt einer vom Rasenbillard in unseren Hallen, diesmal der Sportkamerad und amtierende Deutsche Alte-Herren-Meister Olaf Thode im Finale gegen einen Belgier. Koblenz gewinnt. Belgier im Finale. Laaangweilig…

Was natürlich auch die subtile und von einiger Detailkenntnis kündende Fachfrage aufwirft, wieso es im Snooker überhaupt eine Seniorenklasse gibt? Das zumindest begehrte der einzige oder einer der Besucher zu erfahren: „Ja, na das ist doch ganz einfach, das ist, weil… Na ja, also die meisten Spitzenspieler…“ und schon war Cut, Spitzenspieler und Senioren Grand Prix in Deutschland in einem kausalen Gedanken verursacht spontane Kopfschmerzen und führt zur Sprachblockade beim eurosport-Hashtag147sfnichtvergessen-Experten. „Äh, ja, weil, die meisten sind am besten so mit Mitte 30. Also 50 ist keiner mehr in der Weltrangliste.“ „So richtiger Sport ist das aber eigentlich ja auch gar nicht, oder?“ „Ja nee, das ist schon super anstrengend, da läufste schonmal ein paar Kilometer um den Tisch rum, die Haltung is auch total unnatürlich, da tut dir echt der halbe Rücken weh nach so einem Turnier - und Kondition und Konzentration bedingen sich im Spitzensport ja auch gegen…“ Schlachanfall, Scheiße, was wollte ich noch gleich sagen? „Aber wird man durch Erfahrung nicht besser, gerade im Billard oder im Snooker?“ Boah, anstrengend, bewundere doch einfach unsere Riesentische und die kleinen Kugeln und die runden Tascheneinläufe und sprich mir nach: „Ja, Snooker ist ein gaanz doll schwieriger Sport und das Geilste, was ich je gesehen habe. Und dieser RIESENTISCH, das wirkt im Fernsehen ja gar nicht so groß. Ihr seid alle soooo toll!“

Keine Ahnung wieso, aber auch im Snooker wird man alt: sonst würde es viel mehr Bilder und Videos von dem Event im Netz geben, die Typen unter 40 fotografieren doch permanent alles und jeden und können dafür keinen geraden Satz mehr schreiben. Neben alt werden wir aber auch schlecht: dreivonvier sind am ersten Tag raus, den Sonntag erlebt nur der Kollege Lambrechts - aber nur um viel zu früh im Viertelfinale auszuscheiden. Käpt’n Kunze kommt immerhin aus der Gruppe raus und verliert gegen Herrn Prehn, Earl Grey und der Stadtschreiber gucken sich schonmal nach kostengünstigen Seniorenresidenzen mit großen Aufenthaltsräumen im Keller um, damit man da dann einen Snookertisch reinstellen kann. Die sind übrigens riesig, mit abgerundeten Tascheneinläufen, das macht das Spiel auch so wahnsinnig schwierig…

Aaaalso: is nich wirklich viel passiert beim Senioren Grand Prix (was ja auch positiv kann: alle haben überlebt!), sportlich bieten wir eine riesige Enttäuschung für unsere Fans, die Altersklassenfrage wurde beantwortet aber nicht geklärt und gutes Essen ist der Sex des Alters. Glück Auf!

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